Normannische Eroberung von Wales

Karte der walisischen Königreiche gegen Ende des 11. Jahrhunderts

Die normannische Eroberung von Wales war der Versuch der Normannen, nach der Eroberung Englands nach 1066 auch Teile der walisischen Fürstentümer zu erobern. Im Gegenzug zur Eroberung von England unternahm jedoch nicht der König direkt, sondern vor allem einzelne Adlige im königlichen Auftrag den Kampf gegen die Waliser. Das Hauptaugenmerk der normannischen Könige lag dagegen in der Sicherung ihrer Herrschaft in England und der Normandie. Die begrenzten Mittel der einzelnen Adligen führten mit dazu, dass die Kämpfe sich über mehrere Jahrzehnte hinzogen und dennoch nicht zur vollständigen Eroberung von Wales führten. Bis zum Tod von König Heinrich I. waren weite Teile von Südwales und Teile von Nord- und Mittelwales erobert worden. Durch den walisischen Aufstand nach dem Tod von König Heinrich I. wurden wieder weite Gebiete von der Herrschaft der Normannen befreit. Während der Anarchy, dem Thronfolgestreit zwischen König Stephan und Kaiserin Matilda, konnten vor allem die Fürsten von Deheubarth und Gwynedd weitere Gebiete zurückerobern. König Heinrich II. versuchte, durch mehrere Feldzüge die normannische Herrschaft bzw. Oberherrschaft wiederherzustellen, doch erst 1283, also über 200 Jahren nach ihrem Beginn, wurde die Eroberung von Wales durch die Normannen bzw. Anglonormannen durch König Eduard I. abgeschlossen.


Developed by StudentB